Schulleben an der VS Burgsinn

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Die Klasse 5a im Blindeninstitut Würzburg
Zum Vergrößern bitte die Fotos anklicken.

Frau Neidhardt und unsere Klasse haben beschlossen, nach Würzburg zum Blindeninstitut zu fahren. Wir haben uns lange darauf vorbereitet. Zuerst sind wir in den Computerraum  gegangen und haben viele Informationen über das Blindeninstitut und Sehbehinderungen herausgefunden. Wir erkundeten unser Schulhaus in Teams mit verbundenen Augen und versuchten in einem Rollenspiel, uns in die Lage eines Blinden hineinzuversetzen.

Dann ging es endlich los: Am 29. Juni 2012 haben wir uns mit Frau Neidhardt in der Schule getroffen. Herr Schneider hat uns nach Würzburg begleitet. Anschließend sind wir alle zum Bahnhof gelaufen. Um 8:23 Uhr kam unser Zug und hat uns nach Würzburg mitgenommen. Dort sind wir eilig zu unserem Bus gelaufen. So um ca. 9:30 Uhr sind wir am Blindeninstitut angekommen und waren sehr gespannt, was auf uns zukommt. Wir wurden am Empfang sehr freundlich begrüßt.   

Danach liefen wir in die Klasse S4 und haben uns erst einmal in der Klasse umgeschaut und einige Unterschiede zwischen der sehbehinderten Klasse und unserem Klassenzimmer entdeckt. Wir entdeckten zum Beispiel einen Bildschirm, der Seiten aus Büchern vergrößert und an jedem Schülertisch befand sich eine große, helle Leselampe. Dann haben wir uns in einen großen Kreis gesetzt und Fragen an die Klasse gestellt. Zum Beispiel, ob es schwer ist als sehbehindertes Kind Freunde zu finden. Sie sagten, dass es nicht schwer ist, von Anfang an waren sie alle gute Freunde. Ein Junge hat auch gesagt, dass er einen Freund aus der S5 hat, er ist blind, aber das stört ihn überhaupt nicht. Dann hat die Klasse S4 auch Fragen an uns gestellt, z. B. wer alles von uns "Star Wars" mag! Johannes hat sich als Einziger gemeldet. Aber wir wurden immer sicherer im Umgang mit der sehbehinderten Klasse und haben gemerkt, dass sie sich überhaupt nicht von uns unterscheidet. Außer, dass sie vielleicht etwas schlechter sehen. Vincent hat dann auch versucht, uns seine Sehbehinderung zu beschreiben. Er ist auf einem Auge blind und auf dem anderen sieht er nur noch 20%. „Wenn ich mir mein sehendes Auge zuhalte, dann sehe ich nicht schwarz und nicht weiß. Es ist schwer zu beschreiben, was ich dann sehe.“

Mit einem guten Gefühl sind wir weitergelaufen in die S5. Wir haben Boran kennengelernt. Er ist blind und hat uns begeistert mit seinem Klavierspiel. Manche Schüler von uns waren davon sehr gerührt. Seine Lehrerin hat uns Borans Lernhilfen gezeigt. Ein normales Lesebuch ist in Blindenschrift drei Ordner dick. Boran schreibt mit einer Blindenschreibmaschine und hat alle unsere Namen abgetippt.

Nachdem wir uns von Boran, seiner Lehrerin und seiner Klasse verabschiedet haben, haben wir einen Riechtest, Hörtest, Geschmackstest und Fühltest gemacht. Es hat riesigen Spaß gemacht. Um uns in einen Blinden hineinzuversetzen, haben wir eine Führung durch eine Dunkelkammer mitgemacht. Es ist gar nicht so einfach, wenn man nichts sieht: Gegenstände, gegen die man laufen kann oder Dinge, die einem im Weg stehen. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie es für Boran ist, nie etwas sehen zu können. Wir haben echt etwas dazu gelernt, nämlich dass Blinde nicht das gleiche Glück haben wie wir, dass wir sehen können. Leider ging die Zeit viel zu schnell um und wir mussten wieder nach Hause. Dieser Tag war so lehrreich, dass wir lange an ihn zurückdenken werden.

Ein ganz dickes Dankeschön an Frau Neidhardt und Herrn Schneider!

Franziska, Maren, Elisa, Emma, Hanna (Klasse 5a)